Aus der Ordre vom 25. August 1813 wurde die Stärkeangabe der 52. Infanterie-Division unverändert angegeben. Merkwürdigerweise erscheint das 2. Bataillon der 8ème in der Orde de Bataille vom Oktober 1813, also vor der Schlacht von Leipzig, nicht mehr. Die Division von General Séméllé wird dort wie folgt angegeben:

52. Division Genéral de Division Baron Séméllé

1. Brigade Genéral de Brigade Bagneris

37. provisorische Demi-Brigade Colonel Magaud

2. Bat. 17ème Légére                                                       

4. Bat. 29ème Légére                                                   

39ème Ligne 2. Bataillon

2. Brigade Genéral de Brigade Godard

121ème Ligne 6. Bataillon

122ème Ligne 6. Bataillon

8ème?

Divisions-Artillerie  und Train

21. Kompanie 2. Fuß Artillerieregiment

6 Stück 6 Pfünder und 2 Stück  24 Pfund Haubitzen

27. Kompanie 7. Fuß Artillerieregiment

6 Stück 6 Pfünder und 2 Stück  24 Pfund Haubitzen

Wie man sieht, kam es in der 2. Brigade Godard zu einer Umstruktuierung. So ist die 39. provisorische Demi-Brigade regelrecht verschwunden.  Die Gründe sind uns leider nicht bekannt. Die Vermutung, dass die 8ème in das 6. Bataillon der 122ème aufgegangen ist, ging ins Leere. Wie die 8ème kämpfte die 122ème in Spanien. Einige Offiziere der 8ème wurden 1813 in das 122ème in Spanien versetzt.  Anhand von Verlustlisten von Offiziere der 8ème haben wir aber keine Übereinstimmungen mit Offizieren der 122ème nach der Schlacht von Leipzig finden können. Vielleicht kam die 39. provisorische Demi-Brigade anderweitig zum Einsatz.  Vielleicht sind auch Teile der 8ème in Venlo (Depot der 8ème) zusammengefasst worden und im Anschluß auf dem Weg nach Sachsen gewesen.  Ein eindeutiger Beweis für die Theorie, dass die 8ème in einem provisorischen Verband oder unter einem anderen Regiment in Sachsen kämpfte, wäre ein Fund eines Regimentsknopfes der 8ème. Vielleicht sogar auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Leipzig.  Wir werden weiter forschen.     

Nach der Schlacht von Leipzig vom 16.-18. Oktober 1813 liegt uns dank Günter Franke noch eine Orde de Bataille vom 5. November 1813 vor.  Wir finden die Brigade Aymard als 1. Brigade der 52. Infanterie-Division unter Géneral de Division Séméllé im reorganisierten 4. Infanterie Korps unter Géneral de Division Graf Bertrand wieder.  Anhand der Zahlen ist es eine Farce, hier noch von einer Division zu sprechen…

52. Infanterie Division Géneral de Division Baron Séméllé

In der Nacht zum 10, Oktober griffen die  Verbündeten unter Thielemann an . Die Brücke und der Ort Wethau selbst wurden eingenommen. Da aber Thielemann einen Gegenangriff Augereau´s befürchten musste, räumte er den Ort wieder, da er nur unzureichend verteidigt werden konnte. Der Zugang zur Brücke wurde aber verbarrikadiert.   Als es hell geworden war, kam der Gegenangriff der Franzosen. Die Brigade Aymard griff die Brücke an, wurde aber mit Verlusten zurückgeschlagen.  Die am anderen Ufer aufgestellte Artillerie Lichtensteins tat ihr übriges. Die schnell herbeigeholte Artillerie der Franzosen erwiderte aber sofort das Feuer und nun stiegen die Verlusten der Verbündeten an.  Der Übergang der Wethau durch die Kavalleriebrigade Montélégier bei Mertendorf brachte die Entscheidung. Es drohte nun die Einkreisung der Verbündeten. Lichtenstein erkannte sofort die Gefahr und brach das Gefecht ab.  Die Verbündeten zogen sich in guter Ordnung  nach dem Ort Stößen zurück, mussten sich aber nach wiederholten Gegenangriffen aus Stößen absetzen.  Am nächsten Tag setzte Augereau mit seinem Korps seinen Marsch über Weißenfels nach Leipzig fort.  Das 9. Armeekorps soll sich in der Schlacht von Leipzig gut geschlagen haben.    

Der Kampf um Wethau und Stößen wurde mit ziemlicher Erbitterung geführt. Die Verbündeten verzeichneten Verluste an Toten, Verwundeten und Gefangenen  von ca. 800 Mann, die der Franzosen betrugen ca. 700 Mann. Nach Augenzeugenberichten wurde mehrere Häuser durch die Kampfeinwirkungen schwer beschädigt, einige Häuser gingen in Flammen auf.  Die Männer vom 9. Korps Augereau´s sollen in Wethau schwer geplündert haben und nahmen mit, was ihnen gefiel.        

Unseren besonderen Dank geht an Herrn Günter Franke, der den Stein über diese Geschichte ins Rollen brachte und uns mit verschiedenen Ordes de Bataille erstklassig versorgt hat. 

Quellen:

Ausarbeitung von Günter Franke, Heide im Jahre 2015/ 2016

Quellenerzeichnisse

Allgemein:

• Geschichte der Nord Armee im Jahre 1813, B. von Quistorp 1894
• The Greenhill Napoleonnic Wars Data Book, Digby Smith 1998
• Die große Zeit 1813 – 1815, Theodor Rehtwisch, 1913
• Die deutschen Befreiungskriege 1806 – 1815 zwei Bände, Hermann Mülller-Bohn 1901
• Napoléon 1813 La Campagne d´ Allemagne, Jean Tranié und J.C. Carmigniani
• Napoleons Regiments, Digby Smith 2000
• Napoleons Grande Armée of 1813, Scott Bowden 1990
• Osterfelder Kultur und Heimatblatt Nr. 35 aus 2013

Für Ordre de Batailles, alles Nachdrucke:

• Die französische Ordre de Bataille der Armee vom 01.08.1813
• Die französische Ordre de Bataille der Armee vom 15.08.1813
• Die französische Ordre de Bataille der Armee vom 25.08.16813
• Die französische Ordre de Bataille des 4. Korps Bertrand vom 05.11.1813
• Die französische Ordre de Bataille der Armee vom 16.10.1813
• Die französische Ordre de Bataille des 5. Kavalleriekorps vom 01.09.1813
• Die französische Ordre de Bataille der Armee vom 01.10.1813

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