Der Tarleton wurde 1791 während der Revolutionszeit eingeführt und ersetzte damit den Dreispitz. Zuerst erhielten die Bataillone der Berufsarmee mit ihrer noch weißen Uniform den Tarleton, später dann die Nationalgarden und Freiwilligenbataillone.
Die Einführung der neuen Kopfbedeckung wurde energisch bei der Berufsarmee betrieben, selbst als schon die ersten Freiwilligenbataillone und Nationalgarden neben ihrem künftigen blauen Uniformrock auch den Zweispitz erhielten.
So war es denn auch nicht verwunderlich, dass es nach der Bildung der bekannten Demi-Brigaden ab 1793 Truppenteile mit unterschiedlichen Kopfbedeckungen gab.
Der Casque, wie er auch genannt wurde, ist von den Linienbataillonen im Italienfeldzug 1796/97 und sogar von der 9. Demi-Brigade noch im Ägyptenfeldzug 1798 getragen worden.
Der Casque, geschmückt mit einer Kokarde, war aus verstärktem Leder und besaß einen Pelzkamm. Zu diesem Pelzkamm gab es mehrere Varianten. Für die einfache Truppe bestand der Pelzkamm beispielsweise aus einer groben Leinenwurst, die mit Stroh oder ähnlichem Material angefüllt wurde. Obgleich sie besseren Schutz als ein weicher Hut anbot, war der Casque im Allgemeinen nicht populär und war schwerer und unbequemer bei heißem Wetter zu tragen als der Zweispitz.
Eine allgemeine Beanstandung war auch, dass der Casque anfing, nach verlängerter Aussetzung durch die Witterung übelst zu riechen. Im Jahre 1796 waren Soldaten eines Regiments dermaßen über ihre Casques angewidert, das sie, als sie am Rhein entlang marschierten, Ihre Kopfbedeckungen abnahmen und sie in den Fluss warfen. Jeder Mann kaufte dann anschließend einen Zweispitz, der wohl gemerkt aus eigner Tasche gezahlt wurde.
Die Nachbildung des Casque du Tarleton wurde von Matthias Hindel (Manufacture de Heilshoop) gefertigt!