Der Zweispitz (eigentlich noch Dreispitz, da die vordere Ecke nur etwas anders ausgezogen war) war die eigentliche Kopfbedeckung der französischen Infanterie bis 1807/1808 (bei der Leichten Infanterie bis 1800). Er wurde gern von der Truppe getragen, auch wenn er nicht wirklich Schutz bot. Dies galt im Kampf aber auch bei Regen. Nicht selten saugte sich der Filz so mit Wasser voll, so dass er völlig die Form verlor. Man kann sich also gut vorstellen, wie ramponiert und schäbig der Zweispitz nach wenigen Wochen im Feldzug aussah. Aber er war im Gegensatz zu den anderen Kopfbedeckungen leicht und sehr bequem.
Auffällig war auch die Trageweise des Zweispitzes. War der eigentliche Dreispitz sehr hinderlich bei der Trageweise der Muskete, wurde der Zweispitz jetzt einfach „quer“ gesetzt. Das heißt, dass die seitlichen Ecken nach hinten bzw. nach vorn gedreht wurden.
Dadurch kamen dann die unterschiedlichsten Trageweisen des Zweispitzes zum Vorschein, wie das untere Bild der 8ème bei Mont St. Jean zeigt.
Zusätzlich hatte der Soldat dann auch einen gewissen Schutz vor der Sonne. Erstmals mit dem Zweispitz kam das Tragen von Pompons auf, um die Unterschiede der jeweiligen Kompanien zu verdeutlichen.
Rot für die Grenadiere, gelb für die Voltigeure. Blau, Grün, violett und orange war den Füsilierkompanien vorbehalten.