Der französische Soldat sollte niemals barhäuptig anzutreffen sein. Dies galt auf dem Felde als auch in der Kaserne oder im Biwak.
In erster Linie wurde sie auch getragen um die eigentliche Kopfbedeckung wie Casqette, später Zweispitz und Tschako zu schonen.
Darüber hinaus war sie auch gegenüber den anderen Kopfbedeckungen sehr bequem und wurde noch lange, auch nach der Einführung des Pokalem, gern von den Soldaten getragen.
Die neue Lagermütze (bonnet de police) wurde während der Revolutionskriege am 01. April 1791 offiziell eingeführt. Sie wurde im Biwak und in der Kaserne getragen, diente
aber häufig auch als Ersatz, falls der Zweispitz (später der Tschako) während des Feldzuges verloren ging.
Die Lagermütze wurde von allen Truppengattungen getragen. Sie wurde als Zipfelmütze (à la dragonne) gefertigt. Bei den Grenadieren und Carabiniers wurde die Bonnet de police durch eine Granate (grenade), bei den Chasseurs zu Fuss und zu Pferd durch ein Jagdhorn (cor-de-chasse) verziert.
Bei vielen Regimentern brachte man zusätzlich noch die Regimentsnummer/Nummer der Kompanie an. Am 29. Juli 1799 wurde dann ein einfacheres Modell (vermutlich aus Kostengründen) die Bonnet de police eingeführt.
Am 19. Januar 1812 wurde per Kaiserlichem Dekret eine neue Lagermütze, der sogenannte Pokalem eingeführt. Er unterschied sich sehr deutlich von seinem Vorgänger. So konnte die Verlängerung des Hinterteils heruntergeklappt werden, um die Ohren zu bedecken.
Das war natürlich ein Vorteil gegenüber der Bonnet de police, vor allem bei den kalten Jahreszeiten. Dennoch wurde die Bonnet de police von der Truppe lieber getragen und es sollte lange dauern, bis sich der Pokalem durchgesetzt hat.
Die Nachbildung des Pokalems wurde von Matthias Hindel (Manufacture de Heilshoop) gefertigt!